Die Regionalliga-Handballer des MTV Vorsfelde haben im Heimspiel gegen die HSG Schaumburg einen sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gegeben. Nach 60 intensiven Minuten mussten sich die Razorbacks mit einem 29:29 (17:13)-Unentschieden zufriedengeben – ein Ergebnis, das sich nach dem Spielverlauf eher wie eine Niederlage anfühlt.

Starker Start mit kompakter Abwehr
Die Blau-Weißen erwischten einen hervorragenden Start in die Partie. Bereits nach drei Minuten führte der MTV mit 2:0. Torhüter Nick Weber konnte sich gleich auszeichnen und vor ihm wusste die Abwehr, angeführt vom Mittelblock um Jannic Steinke und Snorre Grading, zu überzeugen. Auch offensiv konnten immer wieder Lösungen gefunden werden, sodass die Gastgeber ihren Vorsprung bis zur zwölften Minute auf 8:4 ausbauen konnten.
Schaumburg kämpft sich ins Spiel– Vorsfelde reagiert
Doch die Gäste ließen sich nicht abschütteln. Trotz zwischenzeitlicher Unterzahl legte Schaumburg einen 0:5-Lauf hin und drehte das Spiel damit binnen weniger Minuten. Trainer Niklas Wosnitza reagierte prompt mit einer Auszeit, um den Lauf des Gegners zu stoppen. Die Maßnahme zeigte Wirkung: Der eingewechselte Peter Vincze brachte sofort neue Dynamik ins Spiel, beendete nach acht torlosen Minuten die Flaute und brachte seine Mannschaft wieder auf Kurs.
In der Folge entwickelte sich eine ausgeglichene Begegnung, in der beide Teams wechselweise vorlegten. Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff zog Vorsfelde jedoch erneut das Tempo an und stellte aus einem 12:12 eine verdiente 17:13-Halbzeitführung her.
Führung behauptet – und doch aus der Hand gegeben
Nach dem Seitenwechsel schmolz der Vorsprung zunächst leicht, hatte aber lange Zeit weiter Bestand. Die Razorbacks kontrollierten die Partie über weite Strecken und konnten immer wieder vorlegen, ehe die hartnäckigen Schaumburger acht Minuten vor Schluss erstmals wieder ausgleichen konnten. Die Heimsieben blieb unbeeindruckt, antwortete mit einem schnellen Doppelschlag und zogen durch Paul Perl fünf Minuten vor dem Ende sogar wieder auf 27:24 davon. Als Perl kurz darauf erneut doppelt traf und die 29:24-Führung herauswarf, schien die Entscheidung 2:45 Minuten vor dem Ende vermeintlich gefallen.
Doch die Gäste warfen alles in Waagschale – und kopierten gewissermaßen das Vorsfelder Comeback aus der Vorwoche in Cloppenburg. Mit einer offenen Manndeckung zwangen sie den MTV zu überhasteten Abschlüssen und nutzten die Ballgewinne konsequent. Innerhalb von nicht einmal zwei Minuten stellte Schaumburg auf ein nicht mehr für möglich gehaltenes 29:29. Auch die letzte Auszeit von Wosnitza vier Sekunden vor dem Ende brachte keine Entscheidung mehr – der finale Angriff verpuffte.
Trotz aller Enttäuschung und Unzufriedenheit über den Ausgang bleibt die kleine Serie der Razorbacks bestehen: Seit vier Spielen sind die Eberstädter nun ungeschlagen – warten allerdings auch seit zwei Begegnungen auf den nächsten Sieg.
